Smart Stores, autonome Stores, 24/7-Stores, unbemannte 24/7 Läden, Containerboxen, Ministores, digitale Selbstbedienungsläden, kassenlose Supermärkte, viele Begriffe kursieren derzeit um ein innovatives Ladenformat im Food- und Convenience-Segment. Intelligente, technisch hochgerüstete Minimärkte ermöglichen den Rund-um-die Uhr-Einkauf und verzichten auf herkömmliche Kassen und Personal. Was steckt hinter diesem neuen Storeformat? Warum werden sie eröffnet? Und: Was bringen die Stores den Kunden? Etwa ein neues Einkaufs-Erlebnis? Erlebnis-Shopping – rund um die Uhr einkaufen.

Smart Store 24/7 – Erlebnis-Shopping – rund um die Uhr einkaufen

Um es einfacher zu gestalten, wird im Folgenden überwiegend der Begriff “Smart Store 24/7” verwendet. Smart Stores 24/7 umfassen alle Konzepte, mit den folgenden Merkmalen: Unbemannte Geschäfte, d.h. kein Personal wie Kassierer oder Verkäufer für den Einkaufsprozess, 24/7, d.h. rund um die Uhr und auch samstags, sonntags, an Feiertagen und nachts geöffnet, ohne Kassen, d.h. die Bezahlung erfolgt über die Karte oder Mobile Payment, der Kunde muss sich vor dem Einkauf identifizieren und last but not least die Geschäfte haben eine Verkaufsfläche von ca. 50 bis 200 qm. Und: Es handelt sich um kleine Läden, die ein begrenztes Sortiment bzw. das wichtigste Sortiment für den täglichen Bedarf (schnelldrehende Produkte wie Lebensmittel oder Drogerieartikel) führen, meist weit unter 1.000 Artikel. Die smarten Stores befinden sich entweder an hochfrequentierten Standorten wie Bahnhöfen, Tankstellen, Krankenhäusern und Universitäten oder in ländlichen Gegenden ohne Nahversorger in der direkten Nähe.

24/7 ServiceStore

24/7 ServiceStore im Berliner Ostbahnhof (Quelle: servicestoredb.de/sst-de/24-7Servicestore)

Smart Store 24/7 – Gründe für deren Einsatz

Warum beschäftigt sich der Handel mit den Smart Stores 24/7? Eigentlich liegen die Beweggründe auf der Hand. Optimierung der Nahversorgung insbesondere dort, wo es sich nicht lohnt weitere normale kleinere Märkte zu eröffnen. Das betrifft zum einen hoch frequentierte Stadtteile wie auch strukturschwache ländliche Regionen. Daneben geht es um die Verlängerung von Ladenöffnungszeiten. Durch die Möglichkeit, unabhängig von Öffnungszeiten rund um die Uhr Umsatz zu generieren, sind auch kleinere und nicht so hochfrequentierte Läden wieder rentabel. Zusätzlich fallen die bestehenden Personalengpässe bei Verkäufern und Kassierern weg und werden durch Technologieinvestitionen kompensiert. Gemeinsames Merkmal der Läden ist aber auch der Convenience-Aspekt. Denn das Einkaufsverhalten hat aufgrund der soziodemografischen Veränderungen in den letzten Jahren gewandelt. Die Wochenendeinkäufe am Freitag oder Samstag werden durch die spontane Lebensmittelkaufe abgelöst, die die Smart Stores 24/7 bedienen.

Smart Store 24/7 – eine Vielzahl unterschiedlicher Konzepte

Die DHBW Heilbronn begleitet die Entwicklung von Smart Stores 24/7 im deutschen und europäischen Einzelhandel seit 2021. Es gibt mittlerweile ca. 60 unterschiedliche Konzepte und eine große Anzahl von Smart Stores 24/7. Einen aktuellen Überblick gibt folgende Grafik zu den verschiedenen Konzepten, Betreibern und Technologieanbietern:

Konzepte, Betreiber und Technologieanbieter von Smart Stores 24/7

Konzepte, Betreiber und Technologieanbieter von Smart Stores 24/7

Die unterschiedlichen Konzepte basieren zum Teil auch auf unterschiedlichen Technologien. In dem Beitrag “24/7 – Einkaufen rund um die Uhr” finden sich weitere Beispiele und Konzepte.

Einkaufserlebnis in Smart Stores – Erlebnis-Shopping – rund um die Uhr einkaufen

Bringt das Einkaufen in den Smart Stores 24/7 für die Kunden ein neues Einkaufserlebnis mit? Ist das Einkaufen in den Smart Stores 24/7 Erlebnis-Shopping? Ja, denn drei Eigenschaften der Stores bilden die Grundlage für ein neues Einkaufserlebnis:

Ein wichtiger Erlebnisfaktor ist die Möglichkeit, rund um die Uhr einkaufen zu können. Egal, ob Frühaufsteher oder Nachteule oder normaler Tages-Shopper erleben es positiv zu jeder Zeit einkaufen zu können und nicht durch die handelsüblichen Öffnungszeiten eingeschränkt zu sein.

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Erlebnis-Shopping – der Technologiemix bringt ein neues Einkaufserlebnis

Der Technologiemix, d.h. die genutzte Kombination aus künstlicher Intelligenz, Computer Vision sowie Bewegungs- und Gewichtssensoren, die die Kundenbewegungen auf der Fläche registrieren, die Deckenkameras und Bilderkennung, die die aus dem Regal entnommenen Produkte erfassen und die automatische Bezahlung nach Verlassen des Marktes, ist für viele Kunden ein neues Einkaufserlebnis. Die überwiegende Zahl der Kunden steht dem Zusammenspiel der Technik kritisch gegenüber und ist dann bei jedem Einkauf positiv überrascht, wenn sie erleben, dass es wirklich funktioniert und einen persönlichen Nutzen bringt.

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Erlebnis-Shopping – hinter die Kulissen schauen

In einigen der Märkte wird zusätzlich ein weiteres Erlebnis geboten: Wer den Edeka Smart Store in Offenburg betritt, sieht zunächst moderne Bestellterminals wie bei McDonalds und kann dort die Produkte in den digitalen Einkaufswagen legen, die er einkaufen möchte. Nach der Bezahlung am Terminal setzt sich ein riesiger Roboter in Bewegung, der im Lager die bestellten Produkte zusammensucht. Die Arbeitsweise des Roboters kann der Kunde durch eine Glasscheibe verfolgen. Das ist mittlerweile auch eine Kinderattraktion, die die Kunden beim Einkaufen begleiten. Aber auch die erwachsenen Kunden sind davon begeistert.

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Serie – Einkaufserlebnisse im Handel

Zu guter Letzt: In einer Serie von Beiträgen beleuchteten wir die Einkaufserlebnisse im Handel von verschiedenen Seiten. Dabei gilt es aufzuzeigen, wie der Erlebnis-Einzelhandel in Zukunft aussehen wird. Und der Bogen spannt sich über das Erlebnis Shopping, Social Shopping, Personal Shopping und das Service Shopping. Dabei zeigen schon viele Beispiele erste und innovative Ansätze im Erlebnis-Einzelhandel.

In diesem Zusammenhang erschienen sind bereits die folgenden Beiträge: