Click & Collect, Click & Meet, Scan & Go, Tap & Go, Order – Pay & Go, Einkaufen in Kassen- und Verkäuferlosen Geschäften, oder Online-Bestellen und nach Hause liefern lassen, das Einkaufen in den Supermärkten Deutschlands ändert sich. Damit werden Kund*innen neue Möglichkeiten geboten, bequem, einfach und effizient einzukaufen. Und der Supermarkt-Primus Rewe geht noch einen Schritt weiter und wagt sich an eine Kopie des Amazon Go-Konzeptes heran. Nun sollen ab Sommer dieses Jahres die Kund*innen in einem Konzept- und Zukunftsmarkt mit dem “Pick & Go”-Konzept Einkaufen können. Konkret bedeutet das: Einkäufe können künftig schnell, bequem und einfach, Kontakt-reduziert und ohne Bezahlvorgang an der Kasse vorgenommen werden. Pick& Go – Auswählen und Gehen – neue Wege des Lebensmitteleinkaufes.

Wie funktioniert das Einkaufen bei Pick & Go

Dabei nutzen Kund*innen, die mithilfe von Pick & Go Einkaufen möchten, zunächst einmal eine spezielle Rewe-App. Dazu melden sie sich per App an der Eingangsschranke des Supermarktes an und betreten diesen. Anschließend können sie alle gewünschten Artikel aus den Regalen nehmen, einpacken und am Ende einfach aus dem Markt heraus spazieren. Und das alles ohne die Artikel aufs Band an der Kasse zu legen. Dabei werden Obst und Gemüse, Trockensortiment, Tiefkühlprodukte – selbst der frisch gebrühte Latte Macchiato für unterwegs so eingekauft. Automatisch erscheint die Rechnung im Nachgang  in der App. Und sollte es einmal Unstimmigkeiten geben, die Reklamation wird über die App ausgelöst. Für individuelle Fragen stehen wie gewohnt das Marktpersonal oder eine Hotline zur Seite.

Welche Technik steht hinter Pick & Go

Das Ganze funktioniert mit IoT-Technologien, d.h. Sensoren, Kameras, Netzwerken und Servertechnik. Dazu hat Rewe intelligente Kameras im Supermarkt installiert. Denn diese Kameras erkennen, welche Artikel die Kund*innen herausnehmen und einpacken. Rewe beteuert unter Datenschutzgesichtspunkten, das die Kund*innen auf den Aufnahmen nicht persönlich erkennbar sind. Weiterhin prüfen Sensoren in den Regalböden, welche Artikel die Kund*innen aus dem Regal genommen haben. Die gesamte Sensorik und Datensammlung wird in Servern zentral verarbeitet und bedarf daher der Übertragung und Auswertung über Netzwerk-Kabel und Switches.

Computer-Vision-Technologie von Trigo

Computer-Vision-Technologie von Trigo (Quelle: Trigo)

Pick & Go – Technologiepartnerschaft mit Trigo

Für die Gestaltung des Pick & Go-Marktes ging Rewe ein Technologiepartnerschaft mit dem israelischen Start-up Trigo  ein. Die Lösung von Trigo basiert auf Computer-Vision-Technologie in Verbindung mit handelsüblichen Sensoren. Ein 3D-Modell des Supermarktes bildet die physische Umgebung digital ab. Über an der Decke montierte Kameras werden automatisch anonymisierte Daten über die Bewegungen und die Produktauswahl der Kund*innen erfasst und analysiert, sodass diese ihre gewünschten Artikel auswählen und den Laden verlassen können, ohne an der Kasse stoppen zu müssen. Darüber hinaus kann die Installation aber noch mehr. Sie überwacht den Warenbestand und hebt damit die Effizienz bei Bestellungen und Lagerhaltung. Und sie liefert auch Datenmaterial zum Kundenverhalten.

Trigo pilotierte seine Lösung bereits bei der israelischen Supermarktkette Shufersal. Weiterhin sicherte sich Tesco eine Beteiligung an der Firma Trigo und damit an der angebotenen Technologielösung.

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Was unterscheidet Pick & Go von anderen Konzepten

Was unterscheidet das neue Konzept von ähnlichen Konzepten? Und was ist neu am Pick & Go? Zunächst einmal ähnelt Pick & Go dem Konzept der Amazon Go-Märkte in den USA. Diese hatte Amazon vor einigen Jahren als kassenlose Supermärkte eröffnet. Auch diese Märkte arbeiten mit Kameratechnik und verschiedensten Sensoren, die erkennen, welche Artikel Kund*innen aus dem Regal nehmen – oder wieder zurückstellen.

Scan & Go bei Penny und Rewe

Dem gegenüber kommen andere Lösungen wie Scan & Go nicht ohne Kassen aus. Aber sie ermöglichen den Self-Checkout der Kund*innen. Ein Beispiel für das Konzept zeigen auch Rewe und Penny, der zur Rewe-Gruppe gehörende Lebensmittel-Discounter. Unter dem Namen Scan & Go kann mithilfe der Einkaufs-App von Penny eingekauft werden. Nach dem Download der App müssen Kund*innen im Markt nur einen QR-Code scannen, um den Einkauf zu beginnen. Nun lassen sich alle Waren mit der App einscannen, und die App zeigt, wie viel der Einkauf kostet. Kunden dürfen alle Waren dann direkt in ihre mitgebrachte Einkaufstasche packen. Und hat der Kunde alles zusammen, geht er zur Scan & Go-Kasse. Um zu bezahlen, tippt der Kunde in der App auf den Einkaufskorb unten rechts. Danach erzeugt die App einen QR-Code, den der Kunde an der Kasse einscannt. Nun zahlen Sie bargeldlos zum Beispiel mit einer Kreditkarte oder Girocard und verlassen den Laden.

Scan & Go bei Edeka und Netto-Filialen

Auch die Rewe-Konkurrenten Edeka und Netto haben das Bezahlen per App ohne Wartezeiten an der Kasse bereits in einigen Märkten eingeführt. Allerdings müssen Kunden dafür nicht nur eine spezielle App nutzen, sondern ihren Einkauf auch selbst mit dem Smartphone einscannen.

Und über die weiteren Scan & Go-Lösungen haben wir bereits in folgenden Beiträgen berichtet: “EDEKA Paschmann testet Scan & Go” oder “Albert Heijn: Highspeed-Einkaufen mit Tap-to-go“.

Pick & Go – ein neues Einkaufserlebnis, bequem, einfach und sicher

Europaweit gehört der Kölner Rewe-Markt zu den ersten Supermärkten, die das hybride Einkaufserlebnis “Pick & Go” nach einer internen Testphase im Spätsommer unter Realbedingungen ermöglichen. Die Wartezeit an der Kasse kann dadurch komplett reduziert werden. Und die Kund*innen brauchen ihre Artikel auch nicht eigenständig mit ihrem Smartphone zu scannen. Das alles fällt dank der Technik komplett weg. Der Einkauf wird zu einem neuen Erlebnis: Die gewünschten Artikel suchen, aus dem Regal nehmen und in die Tüte, den Rucksack oder den Einkaufskorb legen. Und dann den Supermarkt verlassen. Bezahlt wird über die App. Durch neueste Hightech im Supermarkt wird das Einkaufen so bequem und einfach wie nie zuvor.