Neues Standardwerk des EECC

Das European EPC Competence Center (EECC) veröffentlicht ihr neues Standardwerk zu RFID-Transpondern und deren Funktionalitäten. Der Report, der auf dem jährlich durchgeführten UHF Tag Performance Survey (kurz UTPS) basiert, vergleicht insgesamt 400 Transponder in verschiedenen Performance-Messungen. Die Studie ist weltweit die Referenz für UHF-Transpondermessung und deren Zertifizierung.

Marktführer European EPC Competence Center (EECC)

Das EECC ist der europäische Marktführer für Lösungen und Services rund um den Electronic Product Code (EPC) und vernetzte Informationssysteme (EPCIS). Es wurde 2004 gegründet und zeigt seitdem, wie die EPC-Daten zu sammeln und zu nutzen sind und entwickelt in seinem Innovation Lab neue Lösungen und Geschäftsmodelle für Industrie, Logistik und Handel. Das EECC in Neuss ist seit 2005 das erste europäische von EPCglobal als “EPCglobal Performance Test Center” zertifizierte Labor. Seit 2006 vermittelt es mit seiner EECC RFID Academy in Zusammenarbeit mit dem Auto ID Lab St Gallen/ETH Zürich und der RWTH International University Wissen im Bereich EPCIS, Auto-ID, RFID und die für diese Bereiche notwendige Standards, Software und Architektur.

Mit der jährlich erscheinenden Benchmark Studie “UHF Tag Performance Survey (UTPS)” setzt das EECC seit 2007 den weltweiten Standard in der RFID-Transpondermessung und deren Zertifizierung.

UTPS-Messungen in der Anechoic-Chamber im EECC (Foto: EECC)

UHF Tag Performance Survey (UTPS) 2018/2019 – umfangreicher denn je

Mit Informationen zu 400 Transpondern ist der UTPS umfangreicher denn je. Der Leser erhält Antworten auf vielfältige Fragestellungen:

  • Wie kann ich das Verhalten der Transponder an die Eigenschaften der Dinge anpassen?
  • Wie kann ich die Dinge sensorisch intelligent machen?
  • Wie kann ich die Inhalte schützen oder nur autorisierten Personen zugänglich machen?
  • Wofür kann ich die Transponder einsetzen?

In diesem Jahr widmet sich die Studie neben der Untersuchung neuer auf den Markt gekommener Transponder insbesondere den neuen Chipgenerationen und den Anwendungsmöglichkeiten der IoT-Sensorik von Transpondern.

Verfügbarkeit neuer Chipgenerationen

Vier komplett neue Chips wurden neu untersucht und hinzugefügt. die auch neue Chipgenerationen verwenden. So waren diese ganze 20% empfindlicher und benötigen immer weniger Energie zur Chipaktivierung. Als weitere beleuchtet die Studie den sogenannten „Untraceable Command“. Dieser Kombination aus programmierbaren und funktechnischen Eigenschaften wurde in der Studie sogar ein eigenes Kapitel gewidmet.

Leistungsfähigkeit und Intelligenz der Transponder ist verbessert

Der Trend, dass die Transponder immer leistungsfähiger werden, setzt sich fort. Sie können nicht immer mehr Daten speichern, sondern liefern mittlerweile auch sensorische Informationen über Temperatur, Feuchtigkeit und vieles mehr. Nun sind Lösungen auf dem Markt, die positiv ausnutzen, dass sich Tags unter physikalisch unterschiedlichen Einflüssen, wie Hitze und Feuchtigkeit, unterschiedlich verhalten.

Angebot von Transpondern für technisch schwierige Anwendungen steigt

Die Studie zeigt auch eine große Zahl an Transpondern für technisch schwierige Anwendungen. So sind inzwischen On-Metal (OM) Tags mit nur 0,6mm Dicke kaum mehr von Labeln zu unterscheiden. 23 verschiedene normal bedruckbare OM-Tags sind in der letzten Studie untersucht worden. Sie können in der Produktion als Typenschilder eingesetzt werden und funktionieren unabhängig von Verschmutzungen. Und die OM-Tags werden immer kleiner.

Sicherheit und Privacy nach ISO-Standard

Um die Sicherheit der Transponder und der enthaltenen Informationen zu erhöhen kann das sogenannte „Untraceable Command“ eingesetzt werden. Dieses ermöglicht das Verstecken von Speicherbereichen und gibt auf Anforderungen nur Teilinformationen heraus. Darüber hinaus sind auch kryptografische Absicherungen (Ucode DNA) nach AES-Technologie ISO/IEC 29167-10 mit128bit-Passwort möglich. Anwendungen dieser Technologie bei Maut und Markenschutz liegen nahe, in Asien werden nach diesem Standard bereits Nummernschilder ausgerüstet.

Unbedingte Empfehlung für die UTPS-Studie des EECC

Nach dem Lesen der Studie weiss der Leser nicht nur, wie er mit UHF RFID-Transpondern beliebige Dinge eineindeutig serialisieren und in unterschiedlichsten Anwendungen ohne Sichtkontakt sicher identifizieren und deren Informationen auslesen kann. Darüber hinaus gewinnt der Leser die Erkenntnis, dass UHF-Transponder in nahezu jeder Branche auf jedem Objekt einsetzbar sind. Dinge und Objekte werden nicht nur identifiziert und Zustandsinformationen dynamisch erkennbar, die gewonnenen Informationen werden auch interpretierbar und durch Autorisierung und Authentifizierung steuerbar.

Insgesamt ein Muss für jeden, der sich mit dem Internet der Dinge (IoT) beschäftigt und Gegenstände intelligent steuern und automatisiert Informationen austauschen möchte. Das Basiswerk kann unter dem folgenden Link kostenpflichtig bestellt werden.

Vorstellung der EECC UTPS Transponder-Studie 2018/2019 von Conrad von Bonin und Mauricio Leon (Foto: EECC)